HTPC inkl. DVB-S für Verlobte

das frisch verlobte Paar (Barbara und Tobi) sah ca. vor zwei Wochen, als sie uns besuchten, wie cool es ist einen PC, statt nur einen Receiver zu haben. Kaum lief übers Handy gesteuert ein wenig Hintergrundmusik, auf der schönen Oberfläche von xbmc, war den Beiden klar „das müssen wir auch haben“. Ich erwiderte gleich mit einem „kann ich euch gerne zusammenstellen“. Gesagt getan, nächsten Tag gleich an den Computer gesetzt und gegoogelt was das Zeug hält. Die Auswahl erfolgte unter folgenden Kriterien.
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1. Kriterien:

  • schick, klein und leise
  • mit DVD Brenner
  • überschaubare Leistungsaufnahme (werde ich am Ende auch messen)
  • DVB-S2 tauglich natürlich aufnahmefähig
  • genug Grafikleistung
  • sollte sich um die 400 € belaufen (wird knapp 🙂 )

Inhalt    1.Kriterien    2.Einkauf    3.Montage    4.Software    5.Fazit


2. Einkauf:

  • Gehäuse: Antec ISK 600 70 €
  • Mainboard MSI FM2-A75IA-E53 80 €
  • Prozessor AMD A6-5400K 50 €
  • RAM G.Skill 4 GB DDR3 1600 kit 40 €
  • SSD Kingston V300 60 GB 48 €
  • Netzteil be quiet BN140 Power 7 30 €
  • Sat-Karte TBS-6922 DVB-S2 PCIe 70 €
  • CPU-Kühler Thermaltake Contac 21 20 €

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Hier zeigte sich das jede Recherche in der Theorie wesentlich schneller geht. Ich habe wirklich lang gesucht. Sämtliche Gehäuse nach ihren Eigenschaften durchforstet – nur Slim Laufwerk, kein Platz für dies zu viel Patz für das, hier stimmt das Aussehen nicht und bei diesem ist der Preis das Todschlagargument. Das nächste Problem Intel oder AMD? Die Frage behandle ich sehr vorsichtig. Es wurde AMD dank der besseren integrierten Grafik. Dann hab ich natürlich noch auf einen SATA 6GB Anschluss geachtet, damit die SSD nicht gebremst wird. Speziell in diesem Fall  musste auch W-Lan mit auf dem  Mainboard sein da der Router genau am anderen Ende der Wohnung seine Behausung hat (kann natürlich auch per Wlan-stick gelöst werden). Der Formfaktor des Boardes sollte dank dem ausgewählten Gehäuses im mini-ITX Format ausfallen. SSD muss nicht groß sein da in geraumer Zeit eine HDD oder sogar ein kleines Serversystem folgt. Bei der Sat-Karte bin ich zum ersten mal weg von Tevii, welche ich immer noch für sehr empfehlenswert halte, auf eine TBS umgestiegen. Diese sollen keine Probleme nach dem Standby haben. Zum Arbeitsspeicher gibts nicht viel zu sagen da spielten die vielen positiven Bewertungen und ein angenehmer Preis die wichtigste Rolle. Das Netzteil hat mit ca. 85 % einen sehr guten Wirkungsgrad. Der Prozessorkühler welcher beim AMD A6-5400K dabei war ist wirklich zu vergessen. Er stört in weitem Radius das Umfeld. Hier hält in Zukunft ein Thermaltake die Stellung. Leider ist der Kühler drei bis vier Millimeter zu hoch, sodass der zweite Festplattenhalter nicht ohne kleine Umbaumaßnahmen passt.

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3.Montage:

Als erstes sollte man sich das Gehäuse zu Hand nehmen und den Hauptdeckel entfernen. Bei dem Antek ISK 600 funktioniert das wie gewohnt mit drei kleinen Rändelschrauben an der Hinterseite. Im Inneren ist eine klare Platzaufteilung zu erkennen. Da sich an der Front nur wenige Anschlüsse zeigen, hält sich der Gehäuse eigene Kabelsalat auch im Rahmen. Alle vorhandenen Stecker sind klar indentifizierbar.[singlepic id=277 w=320 h=240 float=] Im nächsten Schritt habe ich mir die internen Festplatten- und Laufwerkhalter angeschaut und die SSD festgeschraubt. Auf dem Bild zu erkennen ist unter der SSD der Einschub für ein Slim Laufwerk.[singlepic id=289 w=320 h=240 float=] Der Platz für das Netzteil ist gleich unter dem Laufwerk. Überflüssige Kabel kann man bei Bedarf zwischen der Front des Gehäuses und dem Netzteil verstauen. Löblich ist hier der angeklebte Schaumstoff zur Vorbeugung unangenehmer Vibrationen.[singlepic id=296 w=320 h=240 float=] Da das Netzteil ein sehr sperriges Teil ist, bietet es sich meistens an es als erstes zu montieren. Da der Computer auch von Innen gut aussehen soll, man weiß ja nie wer da mal reinschaut, ist das Kabelmanagement nicht zu vernachlässigen. Wenn es geht fixiere ich die Kabel, bevor ich das Board einsetze, grob vor. [singlepic id=293 w=320 h=240 float=] Wie zuvor erwähnt habe ich alle nicht benötigten Leitungen hinter die Front gequetscht. Dabei ist natürlich zu beachten das man möglichst keine Litzen bricht oder blank legt.[singlepic id=294 w=320 h=240 float=] Jetzt kann sich nochmal dem Mainboard gewidmet werden. Hier sollte man zwei Vorbereitungen treffen. Zu einem den Prozessor inklusive seines Kühlers einbauen.[singlepic id=306 w=320 h=240 float=] Zum anderen den Arbeitsspeicher einstecken. Bei der Prozessormontage unbedingt auf die richtige Platzierung achten und keinesfalls die Wärmeleitpaste vergessen.[singlepic id=297 w=320 h=240 float=] Bevor man nun das Board einsetzt sollte natürlich das mitgelieferte I/0 Blech von der Innenseite des Gehäuses eingeklickt werden. Jetzt das Mainboard leicht schräg einführen, sodass die Anschlüsse sich sauber in das zuvor eingesetzte Blech einfügen.[singlepic id=290 w=320 h=240 float=] Wenn alles sitzt kann die Hauptplatine verschraubt werden. Nachdem man sich statisch, zum Beispiel an einer Heizung, entladen hat sollte man alles soweit anschließen. In diesem Fall wird auf eine Grafikkarte verzichtet stattdessen muss noch die DVB-S Karte eingesetzt werden.[singlepic id=301 w=320 h=240 float=]Deckel drauf und fürs erste fertig!

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4.Software

Als erstes wird das Betriebssystem instaliert. Nachdem alle nötigen Updates gemacht sind teste ich immer noch kurz die Prozessortemperatur. Dazu verwende ich das „Stressprogramm“ prime95. Dieses lasstet den Prozessor voll aus. Parallel dazu kann man, mit zum Beispiel hwmonitor, die einzelnen Temperaturen auslesen. Unter Vollast wird diese Konfiguration (CPU) kaum wärmer als 45 Grad, also alles im grünen Bereich. Die Lüfter sind selbst ein Meter entfernt nicht wahrnehmbar!

DVB Viewer
Nach der standart Software, Virenprogramm CCleaner usw. wird hier auch der „DVB Viewer“ instaliert. Dieses Programm kostet 15 Euro, ist das Geld aber bei weitem wert. Hiermit lässt sich komfortabel Live TV sehen, aufnehem und ins Netzwerk streamen. Hat man eine Sat-Karte ist dies ein „Must-have“

XBMC
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So richtig schön wirds natürlich erst mit XBMC.  Diese Oberfläche macht sich hervorragend im Wohnzimmer. Das Programm benötigt natürlich ein paar Einstellungen, doch diese sind selbst von Einsteigern ohne weiters zu bewältigen. Hier helfen die vielen Foren enorm weiter. Dank des Apps „Yatse“ lässt es sich bequem per Handy durch die Menüs von Xbmc navigieren. Zu letzt stelle ich noch ein, dass der Rechner automatisch Xbmc öffnet wenn er hochfährt. Dafür einfach eine Verknüpfung von xbmc in den Ordner Startmenü legen. Dieser befindet sich unter: Benutzer >> AppData >> Roaming >> Microssoft >> Windows >> Startmenü.

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5.Fazit

Er ist selbst in geringer Nähe kaum wahrnehmbar. Die Umschaltzeiten sind gefühlt noch kürzer als bei den Tevii-Karten. Auch nach dem Standby ist der TV-Empfang ohne Probleme vorhanden. Sehr gut funktioniert auch das Aufwecken, aus dem Ruhemodus, für eine programmierte Aufzeichnung. Will man  zwei 3,5 Zoll Festplatten verbauen sollte man zu einem ca. 5mm niedrigerem Prozessorkühler greifen, damit der beigefügte Halter ohne Probleme eingesetzt werden kann.

Bei den vermutlich meist genutzten Situationen, ergab die Leistungsmessung folgendes Resultat:

  • Ruhezustand:  1 Watt
  • Surfen:           30 Watt
  • Live TV:         42 Watt

Alles in Allem eine sehr zu empfehlende Konfiguration, welche man in den meisten HTPC-Gehäusen unterbringen kann.

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Wenn ich durch diesen Bericht helfen konnte oder Anregungen erweckte, lasst es mich bitte wissen. Selbstverständlich könnt ihr mir auch Verbesserungsvorschläge und sonstige Kritiken zukommen lassen.

Vielen Dank der Tobi